Angela Merkel, antidemokratische Wahlen in der DDR

27. September 2009 | Von | Kategorie: Bundestagswahl 2009

Die Bundeskanzlerin hat am 26.09.09 nochmals an das Volk appeliert wählen zu gehen.  Sie berichtete auch darüber, daß sie in der DDR nicht frei wählen durfte. Wie sie sich am Ende verhalten hat verriet sie uns leider nicht. Deshalb hier meine Erlebnisse:  1981 wurde ich volljährig und „durfte“ das erste mal im Leben wählen gehen. Im Vorfeld dieser meiner ersten Wahl wurde bereits massiv indoktriniert. Ich erhielt Besuch von einer Gruppe weiblicher FDJ’ler. In meiner Antihaltung bot ich ihnen Gruppensex an. Empört stürzten sie davon. Am Wahltag weckte mich meine Mutter gegen 8:00 Uhr. Die Belegschaft ihres Betriebes hatte sich verpflichtet, daß sie selbst und ihre Familienangehörigen bis exakt 9:00 Uhr ihre Stimme abgegeben haben. Ich flüchtete aus der Wohnung um vor dem Haus auf den Vater eines Schulkameraden zu treffen. Der war sonst ganz in Ordnung. Aber an diesem Tag war er in offizieller Mission als Wahlhelfer unterwegs und wollte mich ins Wahllokal geleiten. Ich flüchtete. Am Nachmittag stöberte mich dieser Wahlhelfer mit einem ganzen Tross anderer Wahlhelfer in einer Sportlerkneipe auf. Sie trugen eine mobile Wahlurne dabei und wollten mich bewegen vor allen anderen meine Stimme abzugeben. Ich traf die für mich einzig mögliche Wahl und wählte nicht. An einem Ergebnis das bereits im Vorfeld in der Höhe von 99,9% feststand wollte ich nicht teilhaben.
So war es in der Deutschen [un]Demokratischen Republik.

Die Freiheit, sich im politischen Prozeß einzubringen und über den steinigen Weg der Kommunalpolitik gar bis in die Spitze einer Partei zu gelangen, dadurch nach seiner Überzeugung die Demokratie aktiv zu gestalten,  hat in Deutschland jeder Staatsbürger. Darum gehe ich heute wählen.

Tags: , , ,

Ein Kommentar
Hinterlasse einen Kommentar »

  1. Einmal hatte sich mein Vater das Bein gebrochen. Da kamen 2 Herren vorbei, mit einen Schuhkarton. Nachdem das geforderte Kreuz gemacht war, wurde der Schuhkarton geöffnet, weil ja der reingeschnittene Schlitz so klein war und das Stimmpapier zu den anderen Zetteln gelegt.

    Aber da wir hier auch eine Allparteienkoalition , also keine echte Wahlmöglichkeit haben, gehe ich nicht zur Wahl. Die Stimme behalte ich. Denn fast kein Staatsbürger (Bundestag=0,001% der Bevölkerung) hat Mitgestaltungsmöglichkeiten. Siehe dieses: Schaubild

Schreibe einen Kommentar